Ergänzungen zu “Bund Naturschutz setzt sich ein für einen sicheren Schulweg“

Bund Naturschutz und MUNk e.V. haben unter dem Motto „sichere Schulweg” samt “Geänderte Verkehrsführung am Verkehrs-Knoten FO-Tor” ein Konzept zum Umbau Neunkirchens veröffentlicht (link). Im Eifer des Gefechts wurden von den Verantwortlichen, vermutlich versehentlich, ein paar Fakten vergessen, welche wir für ein objektives Bild gerne ergänzen:



Mythos #1: Der Rückbau des Gehweg „Friedhofstraße“ ist für einen sicheren Schulweg erforderlich

Fakt: Die Verlegung des Schulwegs ist ein eigenständiges Konzept. Eine Verschmälerung und teilweise vollständige Eliminierung des Gehwegs Friedhofstraße ist hierfür in keiner Weise erforderlich. Es besteht kein Zusammenhang!



Mythos #2: Die Verlegung des Schulwegs ist kurzfristig realisierbar

Fakt: Damit die Kinder gefahrlos die Hetzleser Straße überqueren können, wäre eine Änderung der Straßenführung erforderlich. Hierfür müssten vom Markt erst Teilflächen erworben werden, um den Kurvenradius aufzuweiten. Abgesehen davon, dass dieser Erwerb bereits daran scheitert, dass die Eigentümer keinerlei Interesse haben, den Verkehr noch näher an ihre Wohnhäuser rücken zu lassen, würde sich solch ein Erwerb sicherlich über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hinziehen.



Mythos #3: Die 7,5 t Begrenzung in der Friedhofstraße bleibt bei Rückbau des Gehwegs

Fakt: Sollte der Kurvenradius Forchheimer Str. / Friedhofstraße wie vorgeschlagen für LKW verbessert und der Gehweg zurückgebaut werden, folgt wohl eine Klage der Kommune Kunreuth. Ob die 7,5 t Begrenzung bleiben kann, ist ungewiss. Der Schwerlastverkehr durch Neunkirchen würde dann sprunghaft zunehmen.



Mythos #4: Für Fußgänger wird der Kreuzungsbereich Friedhofstraße / Forchheimer Straße sicherer

Fakt: Der verbleibende halb so breite Weg würde natürlich von Kindern und Fußgänger weiterhin genutzt. Das ist dann wesentlich gefährlicher da der PKW und LKW Verkehr noch viel näher an die Fußgänger heranrückt. Dies geht auch aus der Visualisierung von BN und Munk hervor, welche im Umweltausschuss so vorgestellt wurde. Der Verlauf des neuen Bordsteins wurde 1:1 nachgestellt:



Mythos #5: Der LKW Verkehr in der Friedhofstraße würde auch mit Umgehung bleiben

Fakt: Alle durchfahrenden LKW / PKW / Transporter könnten Neunkirchen umfahren und zu einer signifikanten Verkehrsreduktion im Ort führen. Auch Seubert LKWs könnten von Hetzles direkt auf die Umgehung (Baumaßnehme erforderlich). Laut Gutachten vom staatlichen Bauamt wird der Verkehr u.a. am Forchheimer Tor um 4.500, in der Gräfenberger Str. um 2.200 und an der Grundschule um 3.100 Fahrzeuge pro Tag abnehmen. Diese Reduktion kann durch gezielte Maßnahmen innerhalb Neunkirchens noch weiter erhöht werden. ALLE Einwohner|innen von Neunkirchen profitieren. Auch für Einwohner|innen von Ebersbach entstehen Vorteile.



Mythos #6: Konzept für den Radverkehr über Hirtengraben

Fakt: Radfahrer von Hetzles / Viktor-von-Scheffel Str. kommend, sollen durch den Hirtengraben und dann am Brandbachweg entlang. Begegnungsverkehr auf diesem engen Weg wird zur Herausforderung. Die Weiterfahrt durch die Fröschau würde ebenfalls an neuralgischen Stellen münden, welche für Radfahrer alles andere als ungefährlich sind. Das ist kein zukunftsträchtiges Mobilitätskonzept, um den Radverkehr zu fördern.



Mythos #7: Mit dem Rückbau des Gehwegs Friedhofstraße werden die Probleme nachhaltig gelöst

Fakt: Alle Neunkirchner Kinder besuchen die Grundschule. An dieser führt der Durchgangsverkehr unverändert vorbei, was eine enorme Gefahr für die Kinder darstellt. Durch die Umgehung würde sich der Verkehr direkt vor der Grundschule um 3.100 Fahrzeuge pro Tag reduzieren.
Um den LKW Verkehr durch Neunkirchen zu lotsen müssten zudem weitere Gehwege entlang der

Friedhofstraße zurückgebaut und entlang der Hauptverkehrswege Gefahrenstellen beseitigt werden. Wir bekommen in Neunkirchen Zustände wie in USA, wo kürzeste Wege mangels Gehwege mit dem PKW zurückgelegt werden. In so einer Ortschaft möchten wir nicht leben.



Mythos #8: Die Umgehung dauert noch Jahrzehnte

Fakt: Die Verbesserung der Sicherheit und Lebensqualität für fast alle Neunkirchener|innen durch Verlagerung des Verkehrs außerhalb Neunkirchens wird durch Bund Naturschutz und Munk e.V. seit Jahrzehnten blockiert. Mit einer Kooperation wäre eine zügige Realisierung erreichbar. Bei ehrlicher Zusammenarbeit können wir gemeinsam gute Lösungen für alle (auch für Natur und Tiere) erreichen.

Es bleibt die Frage, warum sich der Bund Naturschutz so sehr für den „sicheren Schulweg“ unserer Kinder einsetzt, wo das primäre Interesse doch am „Naturschutz“ liegt. Die Antwort liegt auf der Hand: Man möchte das emotionale Thema nutzen, um Stimmung zu machen. In Wahrheit verfolgt man andere Interessen und möchte schleichend Neunkirchen für den Durchgangsverkehr ausbauen.



Unser Appell an den BN und Munk: Wenn euch wirklich etwas an der Sicherheit unserer Kinder liegt, dann lasst uns gemeinsam an Konzepten arbeiten, wie wir die Verlagerung des Verkehrs aus Neunkirchen heraus so umweltverträglich wie möglich gestalten und Lösungen für die Natur und Tiere entwickeln. Wir laden euch hierzu offiziell zu einem Dialog ein. Email: gemeinsam-fuer-neunkirchen@online.de. Naturschutz ist mehr als nur konsequente Blockade.

Lasst uns unsere Energie für eine umweltverträgliche Verlagerung des Durchgangsverkehrs aus Neunkirchen heraus bündeln und nicht für weitere für solche Konzepte verschwenden.

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