Klares Signal für Neunkirchen: Ortsnahe Umgehung soll das Verkehrsproblem lösen

Neunkirchen, 4. Juli 2025: Das Staatliche Bauamt informiert mit einem umfassenden Informationspaket – bestehend aus Gutachten, Planentwürfen und Verkehrsdaten – über den aktuellen Stand der Westumgehung Neunkirchen am Brand. Eine Verlegung der Staatsstraße im Ortsbereich vor die Grundschule (Friedhofstraße, Erleinhoferstraße, Henkersteg) schneidet im Vergleich nicht nachteilig ab.

Der politische Wille zur zeitnahen Realisierung ist vorhanden und so stark wie nie zuvor. Michael Hofmann (MdL) hat kürzlich die Bereitstellung von Mitteln im Haushalt des Freistaats Bayern in Aussicht gestellt.

Das ist geplant – Entwurf „Ortsnahe Trasse“

Vorentwurf

Ziel ist es, die Staatsstraße ST2243, die heute durch den Ortskern von Neunkirchen (Forchheimer Str., Äußerer & Innerer Markt, Erlanger Straße) und damit durch drei historischen Toren verläuft, aus dem Ort zu verlegen. Dabei wurde eine zeitgemäße, klimaschonende und flächensparende Lösung ausgearbeitet (Quelle: staatliches Bauamt Bamberg). Der nördliche Kreisverkehr wurde zwischenzeitlich um weitere 60 Meter nördlich verschoben (siehe Abschnitte im Zoom)

Einzelne Abschnitte im Zoom

NÖrdlicher abschnitt

Nördlich von Neunkirchen befindet sich heute ein kleiner Parkplatz, etwa 200 Meter vor der Ortseinfahrt. Hier ist künftig ein Kreisverkehr geplant, der für eine sichere und flüssige Verkehrsführung sorgt. Die neue Umgehungsstraße wird anschließend so ins Gelände verlegt, dass sie vom rund 150 bis 200 Meter entfernten Wohngebiet aus kaum sichtbar ist. (braune Scharffierung im Plan = tiefer zu Gelände)

Auf Höhe des Lohrs entsteht ein Einschnitt mit einer Brücke, die den sicheren Zugang zum Naherholungsgebiet gewährleistet. Durch die Geländeanpassung entsteht zugleich ein natürlicher und wirkungsvoller Lärmschutz.

Nord-Westlicher Abschnitt

Nach dem Lohr verläuft die Straße geländenahe weiter. Um die Höhenunterschiede auszugleichen und eine sichere Rad- und Fußwegunterführung zu schaffen, wird die Straße südlich etwas angehoben. Der Waldweg nach Ebersbach bleibt durch eine Unterführung nutzbar (siehe gelbe Markierung)

Die berechnete Lärmbelastung für die angrenzenden Anwohner liegt laut Gutachten bei unter 50 Dezibel, was laut Behörden „zumutbar ist“. Zur Einordnung: Das ist ungefähr Zimmerlautstärke.
Wir können nachvollziehen, dass dies ein sensibles Thema ist. Deshalb machen wir uns für einen Erdwall als Lärm- und Sichtschutz für die Anwohner stark!
Hinweis: Sollten nach Realisierung ohne solch einen Wall höhere Werte festgestellt werden, muss der Freistaat für Lärmschutz sorgen. Als Beispiel: Am Galgenanger ist deshalb die Erhöhung des Erdwalls in Diskussion.

Im Talbereich entsteht aufgrund der Geländeform ein kleiner Einschnitt (braune Markierung), der zusätzlich als natürlicher Lärm- und Sichtschutz dient.

Anschluss Rosenbach und Ebersbach

Im westlichen Abschnitt entsteht ein Kreisverkehr, der Rosenbach und Ebersbach direkt an das Straßennetz anbindet. Er sorgt nicht nur für mehr Verkehrssicherheit, sondern wirkt auch beruhigend auf den Verkehr – Fahrzeuge müssen hier langsam fahren, um den Kreis zu durchqueren. Durch die insgesamt drei geplanten Kreisverkehre wird die Strecke zudem weniger attraktiv für den LKW-Durchgangsverkehr.

Für den Rad- und Fußverkehr wird auf Höhe des Erleinhofs eine sichere Unterführung vorgesehen. So bleibt der Zugang zum Naherholungsgebiet erhalten. In diesem Bereich verläuft die Straße aufgrund der Unterführung und des Hochwasserschutzes leicht erhöht. Zum Vergleich: An der Südumgehung ist dies ähnlich hoch (siehe Bild) – dort ist die Straße durch die Bepflanzung kaum sichtbar.

Südlicher abschnitt

Im südlichen Abschnitt entsteht ein Kreisverkehr, der über das Industriegebiet „Zu den Heuwiesen“ die neue südliche Hauptzufahrt bildet. Dadurch kann der Durchgangsverkehr flüssig abfließen, ohne durch Neunkirchen fahren zu müssen.

Die heute stark befahrene Erlanger Straße wird im Zuge dessen zurückgebaut. Das bedeutet eine spürbare Entlastung für die Anwohnerinnen und Anwohner im südwestlichen Teil von Neunkirchen – weniger Verkehr, weniger Lärm und mehr Lebensqualität.

Verkehrszahlen zeigen nachhaltige Wirkung

Das vorgestellte umfassende Verkehrsgutachten belegt: Neunkirchen weist ein überdurchschnittliches Verkehrsaufkommen im Staatsstraßenvergleich auf. Eine Umgehungstraße würde zu einer deutlichen Entlastung im gesamten Ortsgebiet führen. Die heutige Staatsstraße im Ort würde zu einer einfachen Ortsstraße.


Beispiel der Verkehrszahlen an der Grundschule:
🔹 Derzeit rollen täglich 230 Schwerlastfahrzeuge an der Schule vorbei
🔹 Mit der Umgehung sinkt diese Zahl auf rund 60 – 75 % weniger Schwerlastverkehr vor der neuen Grundschule
🔹 Es verbleiben: Schulbusse, Müllabfuhr, lokaler Lieferverkehr

Auch der Schwerlastverkehr von Hetzles kann direkt an die Umgehung angebunden werden und fährt nicht mehr direkt an der neuen Grundschule vorbei.

Das bedeutet: ein riesen Sicherheitsgewinn für unsere Kinder, Senioren und alle anderen.

Auch viele weitere Straßen im gesamten Ort werden ähnlich stark entlastet

Eine reale Lösung für Neunkirchen

Vorzugstrasse
Vorzugstrasse – Klick zum Vergrößern

Beim Variantenvergleich (Innenort vs. Ortsnahe vs. Ortsferne Trasse) ist die Entscheidung unter Abwägung vieler Punkte auf die ortsnahe Trasse als beste Lösung für Neunkirchen gefallen – fachlich, planerisch, umwelttechnisch, naturschutzrechtlich usw.

➡️ Dies zeigt einen nachvollziehbaren und transparenten Prozess: Die Zeit der Zwischenlösungen ist vorbei. Es braucht eine verlässliche Entlastung – für unsere Kinder und die Lebensqualität in Neunkirchen. Die Vorzugstrasse ist im Bild eingezeichnet und wird das Verkehrschaos in Neunkirchen lösen.

Verständnis für Anwohner im Randbereichen

Wir begrüßen diese Entscheidung ausdrücklich. Gleichzeitig haben wir Verständnis für die Bedenken der Anwohner in den betroffenen westlichen und nördlichen Randbereichen. Für diese Anwohner setzen wir uns als Verein ein, dass neben der Ortsnahen Trasse ein Erdwall als Sicht- und Lärmschutz, ähnlich der Südumgehung, entsteht und der Zugang zum Naherholungsgebiet erhalten bleibt.

Lasst uns gemeinsam an der Weiterentwicklung Neunkirchens arbeiten:
Für Kinder. Für Senioren. Für alle.

Gemeinsam sind wir mehr!


Quellen:
Pressemitteilung staatl. Bauamt zum Variantenvergleich, Juli 2025
Verschiebung des geplanten Kreisverkehrsplatzes am nördlichen Ortseingang, September 2025
Quelle der Entwurfesskizzen: Staatliches Bauamt Bamberg